Die bekannteste Sage einer Weißen Frau hat ihren Ursprung auf der Plassenburg ob Kulmbach und ist mit der Familie Hohenzollern verknüpft.
Die Weiße Frau taucht insbesondere dann auf, wenn wichtige Begebenheiten, wie Todesfälle von Familienmitgliedern, bevorstehen. Sie soll in Neuhaus in Böhmen, Berlin, Ansbach, Cleve, Bayreuth, Coburg, Darmstadt, Saalfeld, Tonndorf (Thüringen), Altenburg, Füchtorf, Leuchtenberg, Ludwigsburg und noch anderswo gesehen worden sein. Sie gilt meist als Ahnmutter oder Letzte des betroffenen Adelsgeschlechts und zeigt sich in einem schneeweißen Gewand.
Im Berliner Schloss wurde die Weiße Frau erstmals 1628 erblickt, es gibt Hinweise auf ihr dortiges Erscheinen noch aus dem Jahr 1888. In den Schlössern des preußischen Königshauses führt man die Weiße Frau historisch auf mehrere Personen zurück:
* die schuldbeladene Gräfin Kunigunde von Orlamünde, geborene Landgräfin von Leuchtenberg (Oberpfalz), die ihre eigenen Kinder ermordet haben soll; * die unglückliche Witwe Bertha von Rosenberg aus Böhmen, deren historische Person von heidnischen Überlieferungen von der Perchta überlagert wurden; * die ungarische Prinzessin Kunigunde, die erst mit König Ottokar II. von Böhmen und danach mit einem Herren von Rosenberg verheiratet war.
Im Schloss Stettin will man die Erscheinung der 1620 als Hexe hingerichteten Jungfrau Sidonie von Borcke aus dem Fräuleinstift Marienfließ gesehen haben.
Hinter der Weißen Frau, die im Düsseldorfer Schloss gespukt haben soll, von dem heute nur noch der Schlossturm steht, verbirgt sich die Erinnerung an Jakobe von Baden, die ebendort am 3. September 1597 ermordet aufgefunden wurde.
Über eine weitere Weiße Frau wird von der Burg Hohenzollern berichtet. Als die Burg belagert wurde, soll sie unbehelligt nachts das Lager der Belagerer durchschritten haben.
Um die Starkenburg in Heppenheim soll ebenfalls eine Weiße Frau geistern, die aus Trauer um ihren bei der Verteidigung der Burg gefallen Gemahl noch heute jammernd und wehklagend durch die Umgebung der Burg streift. Sie erscheint angeblich meist kurz nach Sonnenaufgang als weiße, nebelhafte Gestalt.
Überliefert ist auch eine Sage der Weißen Frau, die in der Burg Wolfsegg in der Oberpfalz umgehen soll. Es gibt Mutmaßungen, dass es sich dabei um die Frau des Burgherrn Ulrich von Laaber, Klara von Helfenstein, handelt, die dieser töten ließ, nachdem sie sich auf eine Liebschaft mit einem anderen Mann eingelassen hatte.