HEINRICH HEINE (1797-1856)DIE ELFENDurch den Wald im Mondenscheinesah ich jüngst die Elfen reiten;ihre Hörner hört´ich klingen,ihre Glöckchen hört´ich läutenIhre weißen Rößlein trugengüldnes Hirschgewei und flogenrasch dahin wie wilde SchwäneKam es durch die Luft gezogenLächelnd nickt mir die Kön´gin,lächelnd im Vorüberreiten.Galt das meiner neuen Liebe,oder soll es Tod bedeuten?
Siehst du Blumen am Wegrand stehen,niemals achtlos daran vorübergehen.Hör doch wie ein leises RaunenDich versetzt in stummes Staunen.Darum Bitte ich zu verweilenund nur einmal nicht zu eilen.In den Blumen werden sie hockenDich mit ihren Späßen locken.Siehst du sie dann darfst du fragenob sie vielleicht ihren Namen sagen.Denn es ist den Elfen eigenDir etwas schönes zu zeigen.Darum gebe auch du fein achtwenn du sie siehst in dunkler Nacht.Bedenke stets sie nicht zu raubendenn es ist kein Aberglauben.Linda von Oepen